Obstbaumschnitt in der Gartenstadt

Spannendes Kurzseminar bei herrlichem Sonnenschein

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Um Kleingärtnern und interessierten Bürgen die Angst vor dem Obstbaumschnitt zu nehmen, bietet die Fachberatung der Gartenstadt Waltrop bereits seit mehreren Jahren im Februar ein praxisorientiertes Kurzseminar an. Die knapp 30 Teilnehmer, die am 15.02.2020 in die Gartenstadt kamen, erlebten einen spannenden und informativen Vormittag bei Sonne und frühlingshaften Temperaturen. 

Zunächst begrüßte Fachberater Achim Haselhorst die Anwesenden und übergab dann an die Referentin Rita Lohmann von der Gärtnerei Lohmann aus Vinnum.

 

Warum eigentlich Obstbaumschnitt?

Die Diplom-Ingenieurin für Landschaftsarchitektur (FH) Rita Lohmann erläuterte zunächst anschaulich die Notwendigkeit, Obstbäume regelmäßig zu beschneiden. Neben der Verjüngung des Baumes und der Verbesserung der Ernte dient der Schnitt auch der Anpassung an die veränderten Klimabedingungen. Als natürlicher

Pflanzenschutz beugt der richtige Schnitt bei Sturm Astbruch vor und sorgt durch eine gute Belüftung der Baumkrone dafür, dass sich Schädlinge nicht so schnell vermehren.

 

Da für den richtigen Schnitt ein gutes Werkzeug unerlässlich ist, zeigte Rita Lohmann den Unterschied zwischen einer Bypass-Schere mit zwei scharfen Klingen und einer Amboss-Schere mit einer Klinge und stumpfem Gegenstück. Der Vorteil eines sauberen Schnitts ohne Quetschung, an der sich Pilze ansiedeln könnten, spreche

laut der Expertin für die Bypass-Schere.

 

Was haben Pyramide, Waage und Hut mit Obstbäumen zu tun?

Anhand einer Zeichnung ging Rita Lohmann kurz theoretisch auf den optimalen Aufbau eines Obstbaumes ein, bevor das Gelernte anschließend an verschiedenen Gehölzen innerhalb der Anlage ausprobiert werden konnte. An einer Mispel, einer Birne und zwei Apfelbäumen nahmen dann auch gleich Freiwillige die Schere in die Hand, um unter fachlicher Hilfe das Gelernte umzusetzen. Bei guter Stimmung brachten sich alle Teilnehmer mit Fragen und Anregungen ein. Dabei wurde zwar schnell klar, dass die wenigsten Gehölze einen Aufbau nach Lehrbuch haben, dass sich aber trotzdem selbst Garten-Neulinge mit ein wenig Hintergrundwissen den

Schnitt ihres Obstbaumes zutrauen können. Das Bild eines für die Belichtung und Belüftung idealen pyramidenförmigen Kronenaufbaus, durch den am Ende ein Hut geworfen werden kann, prägte sich den Teilnehmern bestens ein. Ebenso war nachher klar, dass die sogenannte Saftwaage mit der etagenförmigen und gleichmäßigen Verteilung der Seitentriebe zusammenhängt.


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Auf dem Weg durch die Gartenstadt-Anlage beantwortete Rita Lohmann gut gelaunt so manche Spezialfrage aus dem heimischen Garten. „Das ist wirklich spannend“, flüsterte eine Teilnehmerin ihrem Mann zu und bewies damit, dass Obstbaumschnitt bei weitem kein trockenes Thema ist. So gab es dann auch am Ende des Rundgangs

Applaus für die Referentin und den Kleingartenverein.

 

Zum Abschluss luden die Fachberater Achim Haselhorst und Martina Bergmann zur traditionellen Erbsensuppe in den Gemeinschaftsraum des Vereinshauses. Auch wenn sich in diesem Jahr durch das Frühlingswetter kaum einer aufwärmen musste, tat eine Stärkung allen gut, und es konnte noch die eine oder andere Gartenerfahrung ausgetauscht werden.