„Du musst die Leute vorher warnen.“

Fachgerechter Obstbaumschnitt ist mitunter radikal

Das Interesse vor allem regionale Hausgartenbesitzer an den Angeboten der Gartenstadt-Fachberatung ist weiter steigend. Knapp 40 hochinteressierte Besucher konnte Fachberater Volker Blank zum diesjährigen Kurzseminar Obstbaumschnitt begrüßen – trotz Kälte und Dauer-Nieselregen. Mit der Olfener Diplom-Ingenieurin für Landschaftsarchitektur, Rita Lohmann hatte Blank eine hochkarätige Referentin für diese Veranstaltung gewinnen können. Ein kurzes Video der Waltroper Zeitung (Medienhaus Bauer) über diese Veranstaltung ist hier zu sehen:  https://www.youtube.com/watch?v=q9jPYj7yvhM.

 

Hört man der Fachfrau zu, scheint der Schnitt von Obstgehölzen eine recht einfach Sache zu sein: Sie bestätigte ebenfalls die Formel des durchs Geäst fliegenden Hutes, konkretisierte jedoch: „Alles was nach oben und unten wächst muss weg, ebenso sich kreuzende Äste.“ Und auf die „Saftwaage“ solle geachtet werden. Dennoch ging mitunter ein gequältes Ächzen durch die Gruppe, wenn die diplomierte Landschaftsarchitektin und Mitbetreiberin der Olfener Gärtnerei Lohmann (http://lohmann-gaertnerei.de) die Astschere ansetzte. Die beiden Hamamelis in der Anlage empfahl sie zum Schrecken der Zuhörer, 5 cm über der Erde abzusägen. Nun ja, „gelegentlich muss man die Leute vorwarnen,“ meinte sie.

 

Einige Hundert Obstbäume

Waltrops Gartenstadt bietet für derartige Vorführungen ideale Voraussetzungen. In der fast 40 Jahre bestehenden Anlage finden sich Obstbäume, Beerensträucher und Ziergehölze zahlreicher Sorten und Arten in nahezu jedem Entwicklungsstadium. So konnte Rita Lohmann denn die Kunst des Schneidens eindrucksvoll am einjährigen Apfelbäumchen bis hin zum 35-jährigen Spalier demonstrieren. In der sich dabei entwickelnden Diskussion ging die Landschaftsarchitektin ausführlich auf die zahlreichen individuellen Fragen ein.

 

Obstbäume brauchen den Leittrieb

Die Obstgehölze der Gartenstadt seien überwiegend gut geschnitten, lobte Rita Lohmann. Aufgefallen ist ihr an zahlreichen Obstbäumen das Fehlen eines Leittriebes. Die Folge: „Die Bäume altern schneller“, warnte sie. Der müsse, um Höhenwuchs zu begrenzen, immer wieder eingekürzt werden.

 

Kleingärten liegen im Trend

Die breite öffentliche Resonanz wie auch die ausführliche Berichterstattung zweiter Lokalzeitungen bestätigen indirekt die jüngsten infas-Untersuchungen. Danach interessieren sich immer mehr Bürger für die Herkunft ihrer Nahrungsmittel. Zudem ist vegane Ernährung im Vormarsch. Kleingärten liegen also durchaus im Trend, ist man in der Gartenstadt sicher.